CDU-Kreisverband Worms-Stadt

MdL Stephanie Lohr bald 100 Tage im Amt

Brücken bauen von der Landeshauptstadt nach Worms / Schwerpunkt: Arbeitsmarktpolitik / Mitarbeit in drei Ausschüssen / „Zuhören und viel Lernen“

 WORMS/MAINZ Am 9. Oktober sind es genau 100 Tage, seit die neue Wormser Landtagsabgeordnete der CDU Stephanie Lohr heißt. Mitten in der aktuellen Legislaturperiode, die noch bis 2021 läuft, war die junge Politikerin am 1. Juli eingestiegen, genauer: nachgerückt für den langjährigen Abgeordneten Adolf Kessel, den die Wormser zu ihrem neuen Oberbürgermeister gewählt haben. Für Stephanie Lohr war es also buchstäblich eine Berufung, zumindest ein Ruf, der sie in den Landtag gebracht hat. Inzwischen ist sie dort voll angekommen.
MdL Stephanie Lohr im Abgeordnetenhaus in Mainz. Foto: Tobias DiehmMdL Stephanie Lohr im Abgeordnetenhaus in Mainz. Foto: Tobias Diehm
  Im Plenum, der 101 Abgeordnete starken Vollversammlung des Landtags ist sie in Reihe 5 auf Platz 14 zu finden. Dort gehört sie zu zehn Politikerinnen der 35-köpfigen CDU-Fraktion und hat ihren festen Platz neben Peter Lerch (Landau) und Michael Wagner (Speyer). Im nahegelegenen Abgeordnetenhaus in der Kaiser-Friedrich-Straße hat Lohr das ehemalige Arbeitszimmer von Kessel im vierten Stock bezogen: ein 22 Quadratmeter großes Büro, das über Nasszelle und Küchenzeile verfügt, ausgestattet mit allem, was zu einem Büro gehört, einschließlich Zugriff auf den Server ihrer Fraktion und die verwaltungs- und parlamentsinternen Informationssysteme.
 
Lohrs Arbeitsschwerpunkt ist die Arbeitsmarktpolitik. Insgesamt wirkt sie in vier Ausschüssen mit. Stimmrechte hat sie im Ausschuss für Soziales und Arbeit, dem Ausschuss für Landwirtschaft und Weinbau, sowie dem Ausschuss für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten. Stellvertretendes Mitglied ist sie im Ausschuss für Inneres, Sport und Landesplanung. Lohr sagt: „Diese Ressort-Verteilung kommt mir sehr entgegen.“ Die Volljuristin ist vor ihrem Wechsel in die Landespolitik bei einem großen Energiedienstleister in einer Führungsfunktion beschäftigt gewesen. Sie kennt die Themen Arbeitsmarkt, aber auch Energie und Umwelt also aus erster Hand. Wie lässt sich Familie und Beruf vereinbaren? Wie lässt sich die Arbeit flexibel gestalten?  Wann ist Homeoffice eine Lösung? Solche Fragen haben sie beispielsweise auch schon in der praktischen Umsetzung beschäftigt. Und weil die Wormserin auf einem Weingut aufgewachsen ist, ist ihr der Weinbau ebenfalls aus eigener Anschauung vertraut. 
 
Auch wenn Stephanie Lohr, Jahrgang 1983 (?), zur jungen Politik-Generation in Worms zählt, kann sie auf eine relativ lange politische Erfahrung zurückblicken. In der Kommunalpolitik ist sie kein unbeschriebenes Blatt: Lohr ist Ortsvorsteherin in Abenheim und Kreisvorsitzende der CDU Worms. Im Abenheimer Ortsbeirat war sie Fraktionsvorsitzende der Union und auch die Arbeit im Stadtrat ist ihr vertraut, weil sie dort von 2009 bis 2014 eine Wahlzeit lang mitgearbeitet hat. Die Abgeordnete ist fest verwurzelt in Worms, besonders in Abenheim, wo sie von Kindesbeinen an im Vereinsleben aktiv gewesen ist, übrigens auch als aktive Feuerwehrfrau.
 
 „Für mich ist jetzt erst einmal das Zuhören wichtig“, sagt sie über ihren Wechsel in die Landespolitik. Es gebe es viel Neues zu lernen. Eine Rolle, die sie für ihren Wahlkreis, für Worms, einnehmen will, hat sie aber schon sehr klar vor Augen: Sie will Brücken bauen und Ideen aus dem Landtag in die Politik vor Ort tragen. Wie das in der Praxis funktionieren kann? Dafür nennt sie als Beispiel die Aufforstungsinitiative, die von ihrer Fraktion im Landtag gefordert wird unter dem Schlagwort: Vier Millionen Bäume für vier Millionen Rheinland-Pfälzer – ein Thema, das auch deshalb gut passt, weil gerade das Bäume pflanzen erst jetzt im August wieder im Wormser Stadtrat für Diskussion gesorgt hat. Als Ortsvorsteherin weiß Lohr wo die Probleme vor Ort auftauchen – und wo man sie manchmal gar nicht vermutet: „Auch wenn sich alle im Ortsbeirat einig sind, dürfen nicht einfach auf öffentliche Flächen Bäume gepflanzt werden“. Um zu sehen, wo dies möglich ist, fehle aber vielerorts ein entsprechender Übersichtsplan. 
 
In dieser Woche ist Lohr mit der CDU-Landtagsfraktion in Berlin bei der Jahresklausurtagung. Dort kann sie neue Kontakte knüpfen. Vielleicht sogar zu Bundeskanzlerin Angela Merkel – ein Treffen mit ihr ist jedenfalls von offizieller Seite aus fest vorgesehen.