WORMS/ MAINZ Die Landtagsabgeordnete Stephanie Lohr (CDU) plädiert dafür, auch in Zeiten von Corona den Blick auf die Bekämpfung der klimabedingten Waldschäden nicht zu verschließen. Die jetzt dafür bereitgestellten Fördermittel im Nachtragshaushalt gehen in die richtige Richtung, sind aber längst überfällig und erreichen nicht jeden Waldbesitzer.
Stephanie Lohr bei einer Waldexkursion in Worms, noch vor der Kontaktsperre. Archvifoto: Jens Kowalski Angesichts der Corona-Krise hat der Landtag vergangenen Freitag den Nachtragshaushalt für das Haushaltsjahr 2020 und Soforthilfefonds für Bevölkerung und Wirtschaft einstimmig beschlossen. Dabei wurden auch 53 Millionen Euro für den Forstbereich zur Unterstützung bei der Bewältigung der extremen klimabedingten Waldschäden bewilligt.
»Auch wenn Corona momentan zu Recht all unsere Kraftanstrengung erfordert, dürfen wir so wichtige Themen wie den Wald nicht aus den Augen verlieren«, so die Wormser Landtagsabgeordnete Stephanie Lohr, Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten. »Daher halte ich die Bereitstellung der Mittel aus dem Nachtragshaushalt zur Bewältigung der Waldschäden für richtig, da längst überfällig. Deshalb hat die CDU-Landtagsfraktion dem Antrag auch zugestimmt«.
„Ein Wermutstropfen dabei allerdings ist, dass die Gelder aus dem Nachtragshaushalt nur dem Staatswald zu Gute kommen“, sagt Lohr und führt weiter aus: „Es kann und darf nicht sein, dass kommunale und private Waldeigner, deren Besitz zusammen allein fast drei Viertel der Waldflächen in Rheinland-Pfalz ausmacht (46,1 Prozent bzw. 26,7 Prozent), leer ausgehen, während nur ein Viertel des Waldbesitzes – nämlich der Staatswalt (25,6 Prozent) – von den staatlichen Unterstützungsmaßnahmen zur Kompensierung der negativen Auswirkungen des massiven Borkenkäferbefalls profitiert“, kritisiert die Unionspolitikerin.
»Wir können unseren notleidenden Wald als wichtigen CO2-Killer nur dann vollumfänglich schützen und zukunftsfit machen, wenn alle Waldeigner gleichermaßen von der Unterstützung profitieren. Der Schutz des Waldes ist eine Gemeinschaftsaufgabe, deshalb müssen wir allen Waldbesitzern, die mit und vom Wald leben, Hilfe angedeihen lassen, und nicht nur einem Teil davon«, so Stephanie Lohr.
Wie wichtig das Ökosystem Wald selbst in Zeiten von Corona ist, zeigt sich nachgerade auch bei den im Zuge der Eindämmung der Pandemie unternommenen Schutzmaßnahmen. Vielen Bürgerinnen und Bürgern bietet der Wald einen idealen Aufenthalts- und Erholungsort, um trotz aller staatlichen Einschränkungen soziale Distanz zu wahren und außerhalb ihrer vier Wände frische Luft im Freien zu tanken.
»Der Wald ist unsere grüne Lunge, jährlich verarbeitet er 9,8 Millionen Tonnen CO2 und bindet somit rund ein Viertel der Emissionen von ganz Rheinland-Pfalz. Das funktioniert aber nur, wenn unser Wald intakt ist«, mahnt die Wormser Landtagsabgeordnete. Um die klimabedingten Waldschäden zu beseitigen und unsere Wälder an den Klimawandel anzupassen, müssen wir alle Möglichkeiten ausschöpfen. Hierzu gehört u.a. auch eine breite finanzielle Unterstützung all derjenigen, die Wald besitzen«, so Stephanie Lohr.