CDU-Kreisverband Worms-Stadt

CDU-Stadtratsfraktion: „OB-Masterplan“ hilft nicht und treibt Mieten nach oben

Fraktionssprecher Dr. Karlin: OB übersieht Probleme / CDU-Vorsitzender Kessel: Beim sozialen Wohnungsbau besser auf Sanierung setzen / Union gibt Rechenbeispiel an geplanter Reihenhausbebauung Carl-Villinger-Straße / „Qualitätsvoll bauen“

WORMS Den „Masterplan“ des Oberbürgermeisters, 2500 Sozial-Wohnungen in Form von Neubau erstellen zu lassen, hält die CDU-Stadtratsfraktion für fragwürdig. In den Augen der Union haben sich Oberbürgermeister und SPD dabei kräftig verrechnet.
CDU Fraktionssprecher Dr. Klaus Karlin: Für nachhaltige Stadtentwicklung müssen wir qualitätsvoll bauen.CDU Fraktionssprecher Dr. Klaus Karlin: Für nachhaltige Stadtentwicklung müssen wir qualitätsvoll bauen.
CDU-Fraktionssprecher Dr. Karlin: „Der OB übersieht anscheinend, dass die durchschnittliche Miete für Wohnungen in Worms mit etwa sechs Euro pro Quadratmeter (Median) derzeit weit unter dem Preis für Sozialwohnungen in Umlandstädten wie Mannheim, Darmstadt oder Mainz liegt.“ Außerdem habe der OB offenbar nicht bedacht, dass wegen der gestiegenen Auflagen für Neubauten, wie etwa der Energie-Einspar-Verordnung (EnEV), die Preise für Neubau in diesem Jahr deutlich gestiegen seien. „Ein Neubau kann kaum noch zu Mietpreisen von unter zehn Euro pro Quadratmeter errichtet werden“, rechnet Dr. Karlin vor und warnt: „Dies würde dazu führen, dass der Mietpreis in Worms steigt.“ Dies wiederum gehe auch zu Lasten des städtischen Haushalts, weil die Stadt für Mieten von Sozial-Wohnungen aufkommen muss. „Im aktuellen Fall der Carl-Villinger-Straße, wo der OB 26 bis 29 Sozialwohnungen plant, würde dies den Sozial-Etat jährlich 175000 bis 195000 Euro zusätzlich kosten“. Adolf Kessel, der stellvertretende CDU-Fraktionssprecher und Vorsitzende der Union, erklärt: „Die CDU-Stadtratsfraktion setzt beim sozialen Wohnungsbau deshalb auf Sanierung und auf die vielen schon bestehenden Wohnungen in Worms, die aber instandgesetzt werden müssen“. Nur in Einzelbereichen halten die Christdemokraten den Neubau bei Sozialwohnungen für sinnvoll. Wichtig ist der Union außerdem, dass die Wohnungen auch tatsächlich denen zugutekommen, für die sie gedacht sind. Raimund Sürder, ebenfalls CDU-Mitglied im Stadtrat: „Wir lösen das Wormser Wohnungsproblem nicht, wenn wir attraktive Angebote machen, die Sozialhilfeempfänger aus der Umgebung anlocken.“ Dringend erforderlich ist in den Augen der CDU die Ausweisung weiterer Baugebiete, insbesondere für Einfamilien- und Reihenhäuser. „Für nachhaltige Stadtentwicklung müssen wir qualitätsvoll bauen“, sagt Dr. Karlin. „Die Nachfrage daran nimmt derzeit besonders stark zu“, hat er festgestellt, was er auf den historisch niedrigen Zins und den Zuzug aus den nahen Ballungsräumen zurückführt. Das Problem sei, dass Worms den zahlreichen Interessenten, die stadtnah, aber im eigenen Haus leben wollen, derzeit kein adäquates Angebot machen könne – obwohl grundsätzlich Potenzial da sei für landschaftlich und preislich reizvolle Angebote. Der stellvertretende CDU-Fraktionssprecher, Hans-Peter Weiler, fasst zusammen: „Dies würde auch der Stadtkasse Einnahmen bescheren und Kaufkraft und Einzelhandel stärken.“ Die CDU weist darauf hin, dass die Entscheidung noch aussteht, wie die geplante bauliche Nutzung in der Carl-Villinger-Straße genau aussehen soll. „Darüber müssen Haupt- und Finanzausschuss und der Stadtrat noch entscheiden“, erklärt Kessel. Diese Gremien sind zuständig, weil das Gelände Eigentum der Stadt ist. „Der CDU Stadtratsfraktion ist es wichtig, dass vor dieser Entscheidung Betroffene gehört und mögliche Belastungen der Umgebung berücksichtigt werden, und dass die öffentliche Infrastruktur funktionsfähig bleibt.“ So könnte es nötig werden, dass das Niederschlagswasser direkt auf den Grundstücken zur Versickerung gelangen muss. Der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Worms hat in seiner Sitzung am 17. Februar lediglich dem Antrag der Verwaltung zugestimmt, Rodungsarbeiten östlich der Carl-Villinger-Straße vorzunehmen. Diese waren zuvor von der Stadt genehmigt worden, weil dort in diesem Jahr Häuser durch die städtische Wohnungsbaugesellschaft errichtet werden sollen.