Screening soll 4. Reinigungsstufe untersuchen
„Ich werte das als einen ersten wichtigen Schritt, um die Sauberkeit des Rheins zu gewährleisten oder gar zu erhöhen.“ Monika Stellmann, CDU-Stadtratsmitglied, ist glücklich, dass ihr zunächst von nicht wenigen belächelter Antrag im Verwaltungsrat der Wormser Entsorgungsbetriebe angenommen wurde und nun umgesetzt wird.
Bereits vor knapp einem halben Jahr hat die Unions-Politikerin aus Horchheim nachgefragt, wie es denn um eine vierte Reinigungs-Stufe in der Wormser Kläranlage bestimmt sei, die in der Lage wäre, Mikroverunreinigungen und Medikamenten-Rückstände aus dem Abwasser heraus zu filtern.
Der Verwaltungsrat des EBWO hat nun in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, den Auftrag für ein analytisches Screening zur Erhebung der Spurenstoffbelastung im Zu- und Ablauf der Kläranlage Worms zu vergeben. „So werden wir fundiert erfahren, welche Belastungen wir durch Mikroverunreinigung tatsächlich haben und wie wir diese in Zukunft heraus filtern können. Das ist ein wichtiger Beitrag zum Umwelt- und Gewässerschutz in Worms,“ so Stellmann.
Die Kläranlage Worms ist als eine der größten Kläranlagen in Rheinland-Pfalz auf der sogenannten „Positivliste" geführt. Da sie aber zusätzlich durch Pestizide aus dem Weinanbau und ggf. durch Spurenstoffe industrieller Abwässer belastet wird, soll nun im Vorfeld einer Machbarkeitsstudie zur Umsetzung einer weitergehenden Verfahrensstufe ein analytisches Screening durchgeführt werden, um neben der Beurteilung des für kommunale Kläranlagen üblichen Spurenstoffinventars einen möglichen Einfluss des Weinbaus und der im Einzugsgebiet ansässigen Industrie auf die Spurenstoff-Zusammensetzung im Abwasser der KA Worms zu ermitteln. Ziel dieses Verfahrens ist es, die Relevanz der verschiedenen Eintragspfade in das Abwassersystem der Kläranlage Worms zu untersuchen und mögliche Einträge in das Gewässer (Rhein) abzuschätzen.
Hans-Dieter Gugumus, technischer Direktor der Wormser Entsorgungsbetriebe, ist ebenfalls voller Erwartung auf die Ergebnisse des Screenings und meinte abschließend mit einem Lächeln in Richtung der Antragstellerin: „Frau Stellmann, da waren Sie mit Ihrem Antrag absolut ihrer Zeit voraus!“