CDU fordert Stadttarif im ÖPNV
Wer beispielsweise von Abenheim oder Pfeddersheim nach Worms mit dem Bus fahren will, muss seit Jahresbeginn tiefer ins Portemonnaie greifen.
3,10 Euro kostet die Fahrt mittlerweile. Grund dafür ist eine Preisanpassung des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN) zum Jahresanfang, bei der der Einzelfahrpreis der Preisstufe 2 mit über 10 Prozent besonders stark erhöht wurde. In Worms sind damit alle Fahrten aus den 1969 eingemeindeten Vororten (neben Abenheim und Pfeddersheim auch Heppenheim, Ibersheim und Rheindürkheim) betroffen. Aufgrund der Entfernung werden bei diesen Fahrten im Tarifsystem des VRN zwei Waben durchfahren und somit ist der Fahrpreis höher. Um diese Ungleichheiten für bestimmte Stadtteile abzufedern, gibt es in anderen großen Städten im Bereich des VRN Sonderregelungen. „In Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg ist dies schon seit vielen Jahren Usus, nur in Worms leider noch nicht. Das wollen wir schnellstmöglich ändern“, so Marco Schreiber in seiner Funktion als Sprecher für Mobilität der CDU-Stadtratsfraktion.
In diesen Städten hat der VRN einen Stadttarif eingeführt, der den Preis bei Fahrten über zwei Waben im Stadtgebiet auf die gleiche Tarifhöhe wie im Stadttarif Mannheim / Ludwigshafen begrenzt. „Die Fahrgäste im Stadtgebiet Worms sind aktuell finanziell höher belastet als in anderen Städten des VRN. Dies trifft insbesondere die Fahrgäste der äußeren Stadtteile, welche mehr als nur die Innenstadtwabe (Wabe 43 / Preisstufe 1) durchfahren müssen. Dies sollte aus Gründen der Tarifgerechtigkeit und Attraktivitätssteigerung besser gestaltet werden“, erklärt Verkehrsplaner und ÖPNV-Experte Klaus Harthausen die Intension des Antrages. Es könne schließlich nicht sein, dass Fahrgäste aus Teilen des Wormser Stadtgebietes für Fahrten innerhalb der Stadt deutlich mehr bezahlen müssen als in anderen Städten des VRN. Konkret würde das bedeuten, dass der Einzelfahrschein 2,80 € und das Jahresabo 67,90 € kosten würde. Im Innenstadtbereich von Worms soll es bei der Preisstufe 1 bleiben.
„Zudem dient der vorgeschlagene Stadttarif auch der Gewinnung von neuen Fahrgästen für den Busverkehr. Die Stadtteile Abenheim, Ibersheim, Rheindürkheim und Heppenheim haben in der letztjährigen Bürgerbefragung zur Mobilität in Worms die geringsten ÖPNV-Nutzerquoten ergeben. Durch diesen Vorschlag soll der ÖPNV, auch im Sinne des Mobilitätskonzeptes, gezielt attraktiver gestaltet werden“, zählt Marco Schreiber weitere Vorteile auf. Die Initiatoren Schreiber und Harthausen hoffen nun, dass der Antrag vom Stadtrat in seiner Sitzung am 26. Januar positiv beschieden wird und damit ein Signal an den VRN geht, einen Stadttarif für Worms zeitnah umzusetzen.